Am vergangenen Samstag unterlag der TSV Bad Saulgau gegen den SKV Unterensingen klar mit 41:29 (20:18), doch im ersten Abschnitt war das Team des Trainergespanns Markus Weisser / Henrik Utoft dem Gastgeber ein nahezu ebenbürtiger Gegner.
Nichts anderes als ein deutlicher Sieg des unangefochtenen verlustpunktfreien Tabellenführers Unterensingen war von den TSV-Verantwortlichen worden. Es gab ihn dann schließlich auch, doch vom Spielverlauf her etwas anders als zunächst vermutet. Der TSV hatte zwei krankheitsbedingte Absagen zu verkraften. Für Torhüter Laines Schmid spielte neben David Bakos David Rief. Beide machten ihre Sache gut. Linkshänder Dean Martin fiel ebenfalls aus.
Die mitgereisten TSV-Fans und auch das Heimpublikum rieben sich verwundert die Augen, als sie in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch zu sehen bekamen. Die Hausherren, die überlegen die Tabellenspitze anführten undbislang noch keinen einzigen Punkt abgaben, erspielten sich mit ihrer gewohnt extrem offensiven Abwehr zwar leichte Feldvorteile, doch der TSV hatte sich offensichtlich sehr gut darauf vorbereitet und hielt zunächst erfolgreich dagegen. Die Bad Saulgauer Trainer stellten zu Beginn vornehmlich die jungen TSV-Akteure aufs Feld, die sich schnell bewegten und sich stets anspielbar präsentierten. Niklas Gönner, Marc Jung und Marco Weisser machten der gegnerischen Abwehr Probleme und so war auch die TSV-Offensive recht erfolgreich. Es gelangen die einfachen Tore über schnelle Tempogegenstöße als auch die Spielzüge, bei denen die ganze Breite des Feldes ausgenutzt wurde und so immer wieder Überzahlsituationen hergestellt werden konnten. Bei den Platzherren waren es vor allem Lorenz Kenner, Lukas Volz und Florian Brändle, die meist ein, zwei Treffer vorlegten, doch der TSV zog durch kluge Spielweise stets nach. Auch die Chancenverwertung bei Bad Saulgau konnte sich sehen lassen. Was die Gastgeber auch versuchten, der TSV ließ sich einfach nicht abschütteln und konnte in der 28. Minute durch Kreisläufer Marc Kuttler sogar zum 16:16 ausgleichen. Trotz der weiteren Treffer von wiederum Marc Kuttler und Moritz Schnell 12 Sekunden vor der Halbzeitsirene konnte der SKV durch Maximilian Fuhrmann drei Sekunden vor der Halbzeit noch auf 20:18 erhöhen.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich zunächst nicht viel. Der SKV legte vor, der TSV zog durch Jannik Beutter, Marc Kuttler und Niklas Gönner nach. In Minute 39 war der TSV beim Stande von 25:23 für den SKV immer noch auf Schlagdistanz. Das Gastgeberteam von Trainer Michael Schwöbel stellte nun die Abwehr auf eine wesentlich defensivere Variante um und schon war’s um den TSV geschehen. Die Verunsicherung war förmlich zu spüren. Die technischen Fehler, Abspielfehler und Fehlwürfe häuften sich urplötzlich beim TSV und bescherten dem Gegner einen 8:0-Lauf. Das Spiel war entschieden. Zwei Auszeiten von Coach Markus Weisser nutzten dann auch nicht mehr viel. Je unsicherer der TSV wurde, desto ballsicherer zeigten sich die Gastgeber, spielten clever und zogen im Zuge einer Spitzenmannschaft Treffer um Treffer davon.
Dennoch konnte Trainer Markus Weisser mit der Leistung seines Teams über weite Strecken zufrieden sein. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt. Unser Gegner spielte wie erwartet seine offensive Abwehr. Darauf haben wir uns eingestellt, das haben wir trainiert und es hat auch 40 Minuten lang wunderbar funktioniert. Bei unseren Spielzügen bewegten wir uns schnell ohne Ball, nutzten auch die ganze Breite des Feldes von links nach rechts, bis wir in Überzahl waren, um dann sicher abzuschließen. Die Wurfquote war in der ersten Halbzeit auch gut“, resümierte Weisser. Der ansonsten übermächtige Aufstiegsfavorit tat sich schwergegen diesen frech aufspielenden TSV. „Wir sind auch gut in die zweite Halbzeit reingekommen. Als Unterensingen die Abwehr umstellte, waren wir nicht mehr so konzentriert, produzierten viele unnötigen technischen Fehler und hattenProbleme, unsere Chancen richtig auszuspielen. Das gezeigte hohe Niveau konnten wir keine 60 Minuten halten, soweit sind wir noch nicht. Der SKV hat gespielt wie ein Meisterschaftskandidat und jeden Fehler gnadenlos ausgenutzt. Der Gegner wechselte zudem wie auch wir kräftig durch, verzeichnete dadurch jedoch keinen Leistungsabfall, spielte auf gleichem Niveau weiter. Der Aufstieg für den SKV wäre absolut verdient“, sagte Weisser.
Der TSV hat nun 14 Tage Spielpause, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Gegner ist am 8. März um 18 Uhr in der Kronriedhalle der Vfl Pfullingen 2. „Der Gegner steht in der Tabelle hinter uns und es ist ein Heimspiel, das müssen wir gewinnen“, gibt Markus Weisser die Marschrichtung vor.
TSV: Bakos, Rief, (beide im Tor), Dück, Gönner (4), Kuttler(5), Kohler (5/davon 1 Siebenmeter), Schnell (4), Weisser (2), Jung (1), Balan (3), Beutter (3), Fuchs (2).
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