Es fehlte nicht viel
- Thomas Lehenherr
- 6. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Im vorletzten Saisonspiel unterlag der TSV Bad Saulgau am vergangenen Samstagabend vor fast voll besetzter Kronriedhalle dem Tabellendritten SG Oberhausen/Unterhausen knapp mit 29:30 (Halbzeit 17:14). Trotz des Fehlens einiger Leistungsträger war der TSV Bad Saulgau dem Favoriten ein ebenbürtiger Gegner. Lange Zeit sah es sogar nach einem möglichen Sieg für die Gastgeber aus, doch am Ende ging dann etwas die Luft aus. In den letzten Sekunden bot sich dann dennoch die Chance zum Ausgleich, die zum Leidwesen des TSV ungenutzt blieb.
Mit viel Respekt vor dem Gegner begannen die Hausherren etwas mutlos ohne den gesperrten Marc Kuttler und ohne Spielmacher Niklas Gönner und gerieten schnell ins Hintertreffen. Nach gut fünf Minuten führten die Gäste bereits mit 4:1, angeführt vom überragenden und sehr dynamischenauftretenden Spielmacher Florian Grauer. Die Fans ahnten nichts Gutes, doch der TSV fing sich, wurde mutiger und holte Treffer für Treffer auf. Moritz Schnell auf Linksaußen, Dean Martin auf Rechtsaußen, Marc Jung und vor allem Jannik Beutter aus dem Rückraum waren es, die für den TSV trafen. Die erste Führung gelang den Hausherren durch wiederum Moritz Schnell dann in der 17. Minute. Als dann der an der Schulter leicht verletzte Marco Weisser ab der 20. Minute ins Spielgeschehen eingriff, wurde das Spiel des TSV noch dynamischer. Weisser, Beutter und Jonas Dück gelangen schöne Rückraumtreffer, sodass die Gastgeber in der 29. Minute gar mit 16:12 in Front lagen. Torhüter David Bakos glänzte dabei abermals mit tollen Paraden. Es gab ungläubiges Staunen unter den gut 600 Fans, die ihre Mannschaft zur Pause mit einer 17:14-Führung in die Katakomben gehen sahen.
Wie auch schon in Halbzeit eins verschlief der TSV auch den Beginn der zweiten Halbzeit. Florian Grauer führte sein Team an den TSV heran und in der 40. Minute hatten die Platzherren durch einen Treffer von Felix Grauer ihre Führung los. Doch der TSV wehrte sich nach Kräften und holte sich durch einen Unterarmwurf von Daniel Balan in der 45. Minute die Führung zurück (23:22). Bis zur 50. Minute konnten die Bad Saulgauer ihre Führung verteidigen (25:24), dann ließen die Kräfte nach, die Fehler häuften sich und die athletischen, wurfgewaltigen Gäste legten knapp vier Minuten vor Schluss) vier Treffer zum 26:30 vor. Wer gedacht hatte, der TSV ergibt sich in sein Schicksal, sah sich getäuscht. Die SG wurde plötzlich nervös, auch die Unparteiischen, die das Spiel bis dato gut leiteten, trugen in den letzten 20 Minuten durch manch zweifelhafte Entscheidung auch nicht gerade zur Spielberuhigung bei. Der TSV berappelte sich nochmals, erhaschte vom Gegner durch gute Abwehrarbeit einen Ball nach dem anderen und holte eine Minute vor Schluss bis zum 29:30 auf. Tatsächlich kam der TSV sogar nochmals 15 Sekunden vor dem Ende in Ballbesitz, reagierte aber nicht schnell genug und bekam in letzter Sekunde aus ungünstiger Position nur noch einen Freiwurf zugesprochen, den Dean Martin aber nicht mehr verwerten konnte.
Der Trainer der SG, Michael Gruber, war froh, das Spiel am Ende gewonnen zu haben. „Es war ein ausgeglichenes Spiel. In der ersten Halbzeit haben uns zehn Prozent gefehlt. In der zweiten Halbzeit hatten wir diese zehn Prozent mehr dann in der Abwehr. Am Ende hat man gemerkt, dass dem TSV einige Spieler gefehlt haben, es sind die Körner ausgegangen. Es tut mir ein wenig leid, dass wir gegen meinen Heimatverein Bad Saulgau gewonnen haben, aber es ist einfach toll, hier zu spielen, vor diesem Publikum. Wir sind jetzt dritter und haben noch eine Chance auf den Aufstieg“, sagte Gruber. Für den TSV kam Spieler Marco Weisser zum Pressegespräch. „Glückwunsch an Ober-/Unterhausen für die beiden Punkte im Aufstiegskampf. Oberhausen hatte zu Beginn mehr Zug zum Tor. Dann haben wir mehr in die Tiefe gespielt und gut gekämpft. Wir können stolz sein auf unsere Leistung. Am Ende ist es zwar ärgerlich, mit nur einem Tor Unterschied verloren zu haben. Aber auf diese Leistung können wir aufbauen. Es macht unheimlich Spaß und wir sind begeistert, vor solch tollen Fans zu spielen. Nun müssen wir eben beim letzten Heimspiel noch punkten“, sagte Marco Weisser.
Der TSV hat nun vier Wochen Zeit, um sich auf das letzte Saisonspiel vorzubereiten. Gegner ist am Samstag, den 3. Maider TV Reichenbach. Spielbeginn in der Kronriedhalle ist diesmal um 20 Uhr, da beim letzten Spieltag alle Spiele gleichzeitig ausgetragen werden müssen.
TSV: Bakos, Schmid, (beide im Tor), Dück (1), Kohler(3/davon 2 Siebenmeter), Schnell (3), Weisser (7), Jung (1), Beutter (8), Fuchs, Martin (3), Fritz (2), Lehleiter, Balan (1).
Dritte gewinnt Saisonabschlussmatch souverän
Nach dem Match der Ersten trat die dritte Männermannschaft in ihrem letzten Saisonspiel gegen Tabellendritten Lustenau 2 an. Nach etwas verhaltenem Start kam der TSV immer besser in Schwung, hatte den ausgeglicheneren Kader als die Österreicher vorzuweisen und wirkte mannschaftlich geschlossener. Jungspieler Simon Leitz lief häufig die Tempogegenstöße und Routinier Alexander Osswald verwandelte die Siebenmeterstrafwürfe souverän. So gewann der TSV mit 30:22 (Halbzeit 15:12) auch in dieser Höhe verdient und nahm nun selbst den dritten Tabellenplatz ein.
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