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Gegen Denkendorf ging einfach fast alles schief

Thomas Lehenherr

So gut und überzeugend sich der TSV in den ersten beiden Spielen der Rückrunde zeigte, so unglücklich präsentierte er sich am vergangenen Samstagabend in der Kronriedhalle gegen den Tabellenvierten TSV Denkendorf. Die Bad Saulgauer verloren verdient mit 24:32 (13:20). Dabei waren die Voraussetzungen für einen weiteres spannendes Match gegeben: Die Spielerbank war voll besetzt, die Halle war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, die Stimmung konnte kaum besser sein und der TSV war angetreten, um den Schwung der letzten beiden Spiele mitzunehmen. Doch es kam anders. Von Beginn an dominierten die Gäste das Geschehen, waren dynamischer und ballsicherer. Die Platzherren ließen sich von den schnell vorgetragenen Ballstafetten der Gäste zu sehr beeindrucken und wurden zusehends nervöser. Wie im Vorfeld recherchiert, führte der gegnerische Mittespieler Mattis Rhies sein Team und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. Mit schönen Körpertäuschungen setzte er sich auch immer wieder selbst gegen seinen Gegenspieler durch und traf oft ansatzlos ins Schwarze. Schon nach fünf Minuten lag Denkendorf mit 4:1 in Front und der TSV rannte in der Folge stets einem Rückstand hinterher. Je länger das Spiel dauerte, desto verunsicherter wirkten die Gastgeber. Nicht einmal die einfachsten Dinge schienen mehr zu funktionieren. Stockfehler, Fehlpässe und überhastete Abschlüsse reihten sich aneinander. Es keimte zwischendurch dann doch mal Hoffnung auf, als Jonas Dück mit einem schönen Rückraumtreffer in der 16. Minute auf 7:10 verkürzte, doch die Gebrüder Mattis und Nick Rhies, Luis Geiselhart und Denkendorfs bester Torschütze Leon Lohmann sorgten nach kurzer Zeit wieder für eine sichere Führung der Gäste. Gleich nach der Pause gab es einen Schreckmoment, als sich ein Akteur von Denkendorf an der Hand verletzte und mit dem Rettungsdienst ins Sigmaringer Krankenhaus gefahren werden musste. Trainer Ralf Wagner äußerte im Pressegespräch die Hoffnung, dass möglicherweise nur der Daumen ausgekugelt sei, aber man müsse das genaue Ergebnis noch abwarten. Auf dem Feld ging es danach jedoch weiter wie zuvor, die Gäste setzten sich Treffer um Treffer ab, der TSV mühte sich nach Kräften, aber gelingen mochte ihm nicht viel. Egal, ob auf den Außenpositionen, im Rückraum oder am Kreis, es lief einfach fast alles schief. Einzig die dem TSV zugesprochenen sechs Siebenmeterstrafwürfe wurden allesamt von Kapitän Fabian Kohler sicher verwandelt. Es bahnte sich sogar ein Fiasko an, als Denkendorfs Spielmacher durch einen Doppelschlag sein Team 15 Minuten vor Schluss mit 28:16 in Front brachte. Doch dermaßen untergehen wollte der TSV dann doch nicht und zündete plötzlich in der Verzweiflung den Turbo. Rückkehrer Matthias Fuchs, Daniel Balan, Jonas Dück, Fabian Kohler und Marco Weisser sorgten mit ihren Treffern dann noch für ein halbwegs erträgliches Ergebnis.

TSV-Trainer Markus Weisser war nach dem Spiel bedient, richtete aber sofort wieder den Blick nach vorn. „Wir waren heute deutlich unterlegen. Es war enttäuschend, dass wir den Kampf nicht angenommen haben, es war ein Rückschritt. Wir sind einfach nicht ins Spiel reingekommen und hatten keine Dynamik im Angriff, der Gegner spielte wesentlich dynamischer als wir. Wir kamen aus dieser Schleife einfach nicht mehr raus“, analysierte der Coach das Match seines Teams. „Aber ich muss meine junge Mannschaft auch in Schutz nehmen, ihr manche Fehler zugestehen. Wir müssen jetzt im Training etwas Aufbauarbeit leisten, das Geschehene ablegen und dann nächste Woche mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegen Schönbuch gehen. Dort müssen wir nun einfach zwei Punkte holen, dann sehen wir weiter“, sagte Weisser. Sein Gegenüber Trainer Ralf Wagner war von der Überlegenheit seines Teams sichtlich überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir unser Spiel und dieses Tempo über 60 Minuten so auf die Platte bekommen. Es war schon Druck da auch von den über 600 Zuschauern. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die heute sehr konzentriert in der Abwehrarbeit und auch im Abschluss war. Ich habe bestimmt 16 Spiele von Bad Saulgau auf Video gesehen, analysiert und gehofft, dass es heute klappen würde“, sagte Wagner.

Nächster Gegner des TSV ist am kommenden Sonntag, 9. Februar das Tabellenschlusslicht HSG Schönbuch. Spielbeginn im Sportzentrum Weil im Schönbuch ist um 17 Uhr.

 

TSV: Bakos, Schmid, (beide im Tor), Dück (3), Gönner (2), Kuttler (3), Kohler (5/davon 5 Siebenmeter), Schnell, Weisser(2), Jung (1), Martin (1), Balan (4), Beutter (2), Lehleiter, Fuchs (1).

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