Sechste Pleite in Folge
- fwidder
- 17. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Handball Verbandsliga 3: TSV Bad Saulgau – TSV Bartenbach 20:30 (10:15)
Von Thomas Lehenherr
Bad Saulgau – Handball-Verbandsligist TSV Bad Saulgau verlor am vergangenen Samstagabend sein drittes Heimspiel und insgesamt sechstes Spiel in Folge gegen Aufsteiger TSV Bartenbach vor wiederum fast ausverkauftem Haus klar mit 20:30. Von einer Fortsetzung des Leistungsaufschwungs vom vorangegangenen Spiel gegen Tabellenführer Laupheim war mit Ausnahme der Anfangsphase nicht viel zu sehen.
Die Platzherren begannen dynamisch und setzten den Gegner gleich unter Druck. Drei sehenswerte Rückraumtreffer von Jannik Beutter und einer von Lukas Luib markierten nach sechs Minuten das 4:2 für die Gastgeber. Es herrschte ohrenbetäubender Lärm in der Kronriedhalle. Auch in der 11. Spielminute lag der TSV noch mit 5:4 in Führung und nach 20 Minuten hatte Bad Saulgau durch Tobias Lehleiter nach Rückstand den Ausgleich zum 8:8 geschafft. Doch dann wendete sich das Blatt. Bartenbach formierte seine Abwehr, stellte sich besser auf die gegnerischen Angreifer ein und schloss die Abwehrlücken. Fortan gab es für die Gastgeber kaum mehr ein Durchkommen, die Angriffe muteten teilweise schon fast hilflos an, der Bad Saulgauer Rückraum war in der Folge nahezu abgemeldet. Es fehlten die Ideen, den zugegebenermaßen nun starken Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Möglicherweise machte sich auch das Fehlen von vier verletzten Leistungsträgern bemerkbar. Die Absprachen in der Defensive bei Bartenbach waren denen des TSV weit voraus. Die starke gegnerische Abwehr beflügelte auch den Angriff. Nachdem die schnelle erste und zweite Welle der Gäste nicht immer funktionierte, wurden die Angriffe geduldiger ausgespielt, oft genügte eine kleine Körpertäuschung, um die Abwehr des TSV zu überlisten. Es taten sich immer wieder große Lücken auf in der TSV-Defensive, die mangels Absprache über die gesamte Spieldauer kaum geschlossen werden konnten. Das änderte sich auch nicht im zweiten Abschnitt, im Gegenteil. Die Gäste legten schnell einen 4:0-Lauf aufs Parkett und führten bereits in der 35. Minute uneinholbar mit 19:10. Von diesem Rückstand konnte sich der TSV nie mehr erholen. Selbst der so quirlige Spielmacher Niklas Gönner fand keine Lücken. Er und Marco Weisser mühten sich mit Einzelaktionen nach Kräften, was mangels Ideen und Zusammenspiel jedoch meist verpuffte. In der Verzweiflung häuften sich die technischen Fehler und die unvorbereiteten Torabschlüsse beim TSV. Die beiden Torhüter Laines Schmid und David Rief verhinderten mit ihren Paraden noch Schlimmeres.
Zum Pressegespräch waren Bartenbachs Trainer Ralf Rascher und Kapitän Michael Fezer und für den TSV Marco Weisser gekommen. „Glückwunsch an den verdienten Sieger. Wir hatten uns das Spiel anders vorgestellt, konnten an die Leistung gegen Laupheim nicht anknüpfen. Die Abwehr war nicht gut, obwohl unsere Torhüter gut reagierten, die Lücken waren einfach zu groß. Es gab keine Unterstützung, wir waren zu passiv. Es gab keine Tiefe im Angriff, die erste und zweite Welle funktionierte nicht. Trotzdem brauchen wir jetzt unbedingt weiterhin unsere einmaligen Fans, vor allem auch beim nächsten Spiel in Gerhausen“, sagte Weisser. Geradezu euphorisiert reagierte dagegen Bartenbachs Kapitän. „Wir sind aktuell in einem richtigen Flow. Eine solche Zuschauerkulisse habe ich in meiner aktiven Laufbahn noch nicht erlebt. Das war für uns nicht einfach, aber wir achten nicht auf die Schiedsrichter, auf die Fans, wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Unsere Abwehr war überragend“, sagte Michael Fezer. Trainer Rascher ergänzte: „Es war klar, was da für ein Hexenkessel auf uns zukommt. Die Fans waren aber fair, wir haben das für uns genutzt. Unser Rückzugsverhalten war gut. Unser Saisonziel war eigentlich der Klassenerhalt. Wir sind jetzt tiefenentspannt und haben richtig Bock, in der nächsten Woche zu Hause Tabellenführer Laupheim zu schlagen“, sagte Ralf Rascher.
Der TSV belegt momentan mit 3:13 Punkten den vorletzten Tabellenplatz und ist, anstatt wie gewünscht in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen, mitten im Abstiegskampf angekommen. Am kommenden Samstag, 22. November gibt es gegen den Aufsteiger Gerhausen die nächste Gelegenheit, Punkte zu sammeln. Spielbeginn in der Lix-Sporthalle in Blaustein-Ehrenstein ist um 18 Uhr.
TSV: Schmid, Rief (beide im Tor), Dück, Gönner (5/davon 2 Siebenmeter), Weisser (3), Schnell, Luib (1), Lang, Boss (1), Fritz (1), Lehleiter (3), Beutter (4), Fuchs (2).
TSV 2 siegt deutlich
Während die erste Männermannschaft zurzeit schwächelt, setzt die Zweite ihren Siegeszug für die Mission „Aufstieg“ fort. Direkt im Anschluss an das Match der Ersten erspielte sich das Team des Trainergespanns Björn Keller / Florian Kurz einen ungefährdeten 33:17- (18:9)-Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht Ailingen/Kluftern 2. Mit von der Partie waren die Youngster Leonard Boss und Felix Schnell sowie Torhüter David Rief, die auch bei der Ersten im Einsatz waren. Einmal mehr agierte Dominic Callies als überragender Spielmacher. Der TSV steht mit 8:0 Punkten auf Tabellenplatz eins der Bezirksklasse.




Woran hat es jelegen?
Um es mal lyrisch auszudrücken, passen zwei Lieder ganz gut zu diesem Spiel:
Angriff: Spiel mir das Lied vom Tod
Abwehr: Broken Heart (In Anspielung zur Überschrift des letzten Artikels)
Was den Saulgauer Handballfan fertig macht, ist die Aussage des Bartenbacher Trainers, dass ihr Ziel der Klassenerhalt gewesen sei. Umpf! Magengrube!
Also irgendwie stimmt doch etwas nicht im Kronried, oder? Bartenbach war uns meilenweit überlegen. Mehr Kurstadt-Feeling geht kaum noch für den Gegner in vollbesetzter Halle! Haben wir einen Plan für Gerhausen? Irgendetwas, was Hoffnung macht? Ich schließe meine Kommentar mit dem Song: Don't stop believin.